Dr. Thomas Bauer

Thomas Bauer hat seine praktische Tätigkeit mehrheitlich ausserhalb der Advokatur verbracht. Erste Erfahrungen in der Wirtschaft sammelte er 1986 – 1994 im Bankenbereich (Bankrecht, Vertragsgestaltung, Steuerrecht, Prozessführungen). Dabei konnte er während mehrerer Jahre in den Fachgremien der Schweizerischen Bankiervereinigung und des Verbands der Auslandsbanken in der Schweiz mitwirken. Nach seinem Eintritt bei EY (vormals Ernst & Young) 1994 und als langjähriges Mitglied vom Fachstabsrecht der Treuhandkammer (heute Expertsuisse) befasste er sich mit dem Rechnungslegungsrecht und mit regulatorischen Fragen des gesamten Wirtschaftsrechts. Bei EY leitete er das Projekt „nachrichtenlose Vermögenswerte“ im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung (1998 – 2010) und 15 Jahre lang die Praxisgruppe „Restrukturierungen und Insolvenzen“. Thomas Bauer war Mandatsleiter in mehreren Insolvenzverfahren international tätiger Konzerne (Bauwesen, Sportvermarktung und Industrie) und war in Gläubigerausschüssen tätig. Er führte mehrere forensische Untersuchungen im Auftrag der Finanzindustrie sowie der Finma.

Seine Publikationen zum Wirtschafts-, Bank- und Insolvenzrecht fanden nationale und internationale Beachtung und führten zu zahlreichen Referentenanfragen sowie zu Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Basel. Thomas Bauer ist Mitherausgeber der Basler Kommentare zum Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz SchKG (3. Auflage 2021) und zum schweizerischen Bankengesetz (dritte Auflage geplant für 2023).

Während seiner Laufbahn engagierte sich Thomas Bauer als langjähriger Abteilungspräsident des Kantonsgerichts Baselland im Teilamt (Abteilung Zivil- und Strafrecht, 1991 – 2016) für eine effiziente, bürgernahe Justiz. Er legte dabei Wert auf zukunftsorientierte Entscheide und Vergleiche. Im Bereich des Strafrechts leitete er mehrere grosse und komplexe Verfahren im Bereich der Wirtschaftskriminalität.

Zwischen 2016 und 2020 war er vollamtlich Präsident des Verwaltungsrats der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Neben den präsidialen Aufgaben befasste er sich intensiv mit den Fragen der Strategie, der Governance und mit dem Finanzmarktrecht. Er setzte sich intensiv für den Dialog zwischen der Finanzbranche und den Behörden ein.

Während seiner Studienzeit in Basel besuchte er auch Vorlesungen für Wirtschaft, Geschichte und Philosophie, Gebiete, mit denen er sich auch heute noch befasst. Sein Lizenziat erwarb er 1984 (magna cum laude). Seine Dissertation zum internationalen Börsenrecht (summa cum laude) erhielt den Genossenschaftspreis 1987.